Donnerstag, 9. Juni 2016

Die Legenden der Albae - Gerechter Zorn von Markus Heitz




Inhalt:
Die Albae sind die unangefochtenen Herrscher in ihrem Teil der Welt, sie sind dunkel und grausam und doch gibt es unter ihnen Liebe und Freundschaft und die Kunst.
Im anderen Teil der Welt leben die Elben, ihre Erzfeinde, nach deren Vernichtung die Albae streben. Jedoch wird ihr Reich durch ein Tor geschützt, das bisher niemand überwinden konnte, der auf Eroberung oder Krieg aus war.

Sinthoras und Caphalor gehören einem Volk an, den Albae. Sie beide lieben die Kunst, ihre Götter und ihre Anführer, dennoch sind sie grundverschieden und können sich nicht ausstehen. Denn während Sinthoras für eine Ausweitung des Reiches der Albae ist, denkt Caphalor, dass man lieber die eigenen Grenzen sichern sollte, um es zu schützen.
Als ihre Anführer sie auf eine gemeinsame Mission schicken, um ein mysteriöses Nebelwesen aufzuspüren und auf ihre Seite zu ziehen, versuchen die Beiden, einander auszustechen, sind allerdings immer wieder aufeinander angewiesen. Dieses Wesen soll ihnen helfen, das Tor zu überwinden, das sie von den Reichen der Elben trennt.
Unterwegs haben sie viele Gefahren zu bestehen, die sie zusammenschweißen oder auch noch weiter auseinander treiben können.


Meine Meinung:
Dieses Buch war eines der Bücher, die mich von Anfang bis Ende gepackt hatten. Ich finde die Albae und ihre Kultur faszinierend, ein wenig gruselig und morbid, aber sehr interessant.
Heitz schafft es, dass man die Charaktere gleichzeitig mag und verabscheut, da die heutigen Moralvorstellungen beinahe nichts mit denen der Albae gemein haben. Jedoch wirken diese auf eine gewisse Weise menschlich, bzw. haben etwas von den Menschen (aber man kann ja auch nichts völlig Neues mehr erfinden, oder?), so zum Beispiel ihre Klassenstruktur, die man auch in der heutigen Gesellschaft wiederfinden kann, den Wert, den sie auf Familie legen, obwohl sie meist nicht auf ewig mit einem Partner zusammen bleiben, ihre Verehrung für Götter, ihre Kriegsführung, bei der es Heerführer (Nostaroi (?)) gibt und einfach Soldaten etc, Leibwachen, Diener, ... Und natürlich halten sie sich auch Sklaven, was einer der Punkte ist, an die man immer wieder erinnert wird, gerade, wenn man begonnen hat, die Protagonisten wirklich ins Herz zu schließen.
Albae lieben Kunst, es gibt Maler, Bildhauer, ... So weit, so gut: Doch welche Materialien sie benutzen, macht das Ganze ungewöhnlich und auch ein wenig abstoßend, jedoch wird  es im Laufe des Buches immer selbstverständlicher.
Ich finde es sehr beeindruckend, wie gut Heitz sich die Welten erdacht hat, die verschiedenen Völker und Kulturen. Auch wenn er vermutlich einen Großteil aus der Mythologie übernommen hat (ich tippe auf die germanische), beschreibt er diese doch besser und genauer und hat mit Sicherheit auch einige Dinge geändert.
Keiner der Haupt- oder Nebencharaktere ist uneingeschränkt sympathisch, jeder hat seine Fehler und Schwächen, genau wie seine Stärken, was das gesamte Buch natürlich wirken lässt.
Ich hätte mir allerdings noch genauere Beschreibungen von den Personen gewünscht, von ihrem Aussehen vor allem, da darauf immer wieder angespielt wird, es aber nur selten ansatzweise beschrieben wird.


Was mich ein wenig nervt, sind die ganzen Zeit- und Ortangaben über jedem Kapitel, es mag ja ganz praktisch sein, aber es sind einfach jedes Mal drei Zeilen und ich persönlich kann es mir sowieso nicht merken. Vielleicht hätte ich zuerst das mit den Zwergen lesen sollen, dann würde ich diese Zeitaufteilung vermutlich besser verstehen... Ich habe sie jedenfalls meist einfach übersprungen; wo und wann das Kapitel spielt, ergibt sich eh meist aus dem Text selbst.
Wie ich im Nachhinein erfahren habe, scheint "Die Legenden der Albae" die Vorgeschichte zu den Zwergen zu sein, allerdings wurde sie erst nach ihnen veröffentlicht. Und ich bin auch nicht sicher, dass sie dieselbe Zeitrechnung haben. :D
Aber ich bin froh, zuerst die Legenden der Albae zu lesen und danach die der Zwerge, denn sonst würde diesen Büchern wohl viel vorweg genommen, was die Spannung trüben würde.

Rundum ist es ein tolles Buch, das ich auf jeden Fall weiter empfehlen würde. :)

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