Donnerstag, 15. Oktober 2015

Kathy Reichs - Fahr zur Hölle

Nach Monaten (?) melde ich mich auch mal wieder und zwar mit meiner Meinung zu Kathy Reichs "Fahr zur Hölle".


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Inhalt
Der Hauptcharakter des Buches ist Tempe/Temperance Brennen. Ja, wie in der Serie "Bones - Die Knochenjägerin". Reichs Bücher waren die Vorlage für diese Serie, auch wenn sie nicht viel mehr gemeinsam haben als die Hauptfigur, eine forensische Anthropologin namens Temperance Brennan, die Kriminalfälle löst.

In "Fahr zur Hölle" lebt und arbeitet sie gerade in Charlotte, wo zur Zeit die NASCAR-Rennen stattfinden, grob gesagt Autorennen, die dort viel populärer sind als bei uns die Formel 1.
Auf einer Mülldeponie wird eine Leiche in einem Fass voller Beton gefunden. Ein Mann tritt an Tempe heran und fragt, ob diese Leiche seine Schwester sein könne, die seit vielen Jahren als vermisst gilt. Die Akte wurde jedoch geschlossen, da das FBI und die Polizei vermuteten, dass das Mädchen einfach nur mit ihrem Freund durchgebrannt sei. Wieso ermittelte das FBI in diesem Fall?, fragte sich Tempe und bekam prompt eine Antwort: Der Freund des verschwundenen Mädchens, welcher übrigens ebenfalls nie wieder aufgetaucht ist, war Mitglied der Patriot Posse, einer rechtsradikalen Miliz, die bereits länger unter Beobachtung stand, da vermutet wurde, sie würden bald einen Anschlag verüben.
Wie nicht anders zu erwarten, macht das FBI Brennan und ihren Kollegen das Leben schwer, als sie den Fall neu aufrollen will - was sie natürlich nicht davon abhält. Gemeinsam mit Detective Slidell, einem Bekannten, der früher mit einem ihrer Freunde zusammengearbeitet hatte, welcher diesen Fall vor all den Jahren bearbeitete. Da dieser Kollege tot ist, versuchen Brennan und Slidell den Code in den Notizien dieses Freundes zu entziffern, was beinahe bis zum Ende des Buches dauert.
Während die beiden noch einmal mit allen Zeugen von damals und den Freunden und der Familie der Opfer reden, verschwindet die Leiche aus dem Fass spurlos, bevor sie identifiziert werden konnte, ebenso wie die Originalakte zu dem alten Fall. Es stellt sich heraus, dass das FBI dafür verantwortlich ist.
Zusätzlich zu Slidell ermittelt Brennan noch mit einem ehemaligen Polizisten, der angeblich korrupt sei, und zu dem sie sich hingezogen fühlt.
Nach vielen überraschenden Wendungen klärt sich der Fall schließlich auf.

Meine Meinung
"Fahr zur Hölle" ist eine interessante Geschichte, durch die man zudem auch noch einiges über NASCAR lernt (was Menschen wie ich natürlich beinahe sofort wieder vergessen). Reichs arbeitet sowohl mit sympathischen als auch unsympathischen Charakteren, welche alle zumindest eine gewisse Tiefe besitzen, was das gesamte Buch realistischer wirken lässt.
Sie stellt auch dar, dass Tempe nicht nur an einem Fall arbeitet, sondern immer wieder Überreste untersuchen und identifizieren muss. Zudem ist klar, dass die Protagonistin eigentlich nicht ermitteln sollte, da das nicht in ihr Fachgebiet fällt, was sie natürlich nicht davon abhält. Allerdings tut sie das auch nicht bei jedem Fall, der bei ihr auf dem Tisch landet, sondern hat jedes mal gute Gründe, die ihre Neugierde wecken, wie z.B. dass jemand sie bedroht, wenn sie die Arbeit nicht einstellt, oder ein Angehöriger einer Vermissten fragt, ob die Leiche seine Schwester sein könnte, dass FBI sich einmischt und die Leiche plötzlich verschwindet. Auch diese Fakten machen die Geschichte realistischer.
Reichs Schreibstil ist teils trocken und teils sehr emotional, allerdings ist dies immer der beschriebenen Situation angemessen.
Die Geschichte ist gut durchdacht und nicht unbedingt vorhersehbar, was mir persönlich sehr gut gefällt, da sie so spannend bis zum Ende bleibt.
Es ist kein Buch, bei dem ich pausenlos mitfiebere, mein Herz rast, wenn die Protagonistin in Schwierigkeiten ist und ich nicht aufhören kann, daran zu denken, was als nächstes passiert, aber dennoch ist das Buch sehr interessant und lesenswert. Allerdings muss man Krimis mögen.
Für einige Leser wird das Buch zu viele falsche Spuren, Gedankengänge und komplizierte Sachverhalte haben, es verläuft nicht geradelinig (wie gesagt, viele Wendungen), ist aber dennoch leicht zu lesen und zu verstehen.

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