Mittwoch, 1. Juni 2016

Sprich - Laurie Halse Anderson



Inhalt:
Melinda spricht wenig und es wird immer weniger. Wieso? Etwas ist auf der Party letztes Jahr vorgefallen, etwas, weswegen sie die Polizei gerufen hat. Doch dann konnte sie es nicht sagen und alle schrien sie an und sie lief weg.

Als sie auf die Highschool kommt, wird sie von allen geächtet, sogar von ihrer besten Freundin.
Melinda freundet sich mehr oder weniger mit Heather, einer Neuen an, doch deren Ziel ist es, beliebt zu werden und dazu zu gehören, Melindas ist es, nicht aufzufallen. Sie entfremden sich.
Melindas Noten sinken in den Keller, sie spricht beinahe gar nicht mehr, die Situation zuhause ist auch nicht ideal, ihre Eltern streiten sich ständig.
Zudem kommt sie bei ihrem Kunstprojekt nicht vorwärts: Sie soll irgendetwas aus dem Wort "Baum" machen, etwas mit Gefühl, etwas Lebendiges.
Doch als der Winter vorübergeht, findet sie langsam ihren Mut wieder und beginnt an sich zu arbeiten.

Meine Meinung:
Mich hat dieses Buch positiv überrascht.
Es ist leicht zu lesen und selbst wenn man es sinngemäß nicht versteht, kann man Melindas Gedanken doch nachvollziehen, ihre Gefühle nachempfinden.
Immer wieder gibt es einzelne Stilbrüche, so sind zum Beispiel einige Dialoge wie in CHat-Form gehalten, wobei Melinda meist nichts sagt, sodass dort immer nur "Ich:" und dann eine freie Zeile zu lesen sind.
Ebenfalls eine gute Idee ist es, ihre Noten am Ende jedes Quartals aufzuschreiben, was jedoch nach dem letzten gefehlt hat, ich war neugierig. Seltsam ist es allerdings, dass es Noten für Kleidung, Mittagessen und Spielverhalten gibt.

Ich finde Melindas Geschichte sehr interessant und obgleich man von Anfang an ahnt, dass sie auf dieser Party vergewaltigt wurde, nimmt dies nicht die Spannung weg; im Gegenteil macht den Großteil der Spannung ihr Umgang mit dieser Sache aus und ob sie es letztendlich doch erzählt und wie es dazu kommt. Diese Auflösung ist allerdings ein wenig klischeehaft, wenn auch sehr realistisch und überzeugend umgesetzt.

Alles in allem ein sehr gutes Buch, zwar kein Bestseller, aber dennoch wert, gelesen zu werden.

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